Gerhard Baumbach, 51 Jahre. Ein ganz normaler Mann aus mittleren Verhältnissen. Eine ganz normale Familie.
Nach einer beruflichen Achterbahn mit mehr Tiefen als Höhen, hat ihn jetzt das Räderwerk des Sozialstaates voll erwischt. Hartz IV.
Sechs Monate hält er durch, versucht alles, was machbar ist. Im Teufelskreis der Verzweiflung und fehlender Zukunftsperspektive entschließt er sich, andere Wege zu gehen.
Nach einem Raubüberfall auf einen Supermarkt mit mäßigem Erfolg, tritt er kurz entschlossen eine Flucht an, die zunächst nach wenigen Kilometern in einer überraschenden Situation endet.
Das war so nicht zu erwarten. Völlig entgegen jeder Vernunft verfolgt der Filialleiter den Täter und stellt ihn. Es kommt zu einem Angriff mit einem Kartonmesser seitens des Filialleiters. Von der Lage hoffnungslos überrascht, sieht Baumbach nur einen Ausweg, um den Menschen loszuwerden, der jetzt sein Leben ganz zerstören oder ihn ausliefern würde. Der in dieser Sekunde unbewaffnete ehemalige Soldat einer Spezialeinheit der Bundeswehr greift zum äußersten Mittel der Selbstverteidigung und wendet einen taktischen Griff zum lautlosen Töten an. Das Genick seines Kontrahenten bricht und setzt dessen Leben ein jähes Ende.
Die Leiche und das Verfolgungsfahrzeug werden aufwendig im nahen Fluss Lahn entsorgt.
Als Durchschnittsbürger ohne Plan und Vorbereitung startet er die Flucht nach Norden und zieht, auch zur weiteren Beschaffung von Geld und mehreren Fluchtautos eine Spur von Folgeverbrechen bis an die Ostsee. Mit viel Fantasie und Glück schafft er es immer wieder gerade so, durch die Lücken der Fahndung zu schlüpfen.
Ein Stein nach dem anderen legt sich ihm in den Weg, aber das Schicksal meint es zunächst gut mit ihm. Als er nach Tagen des Katz und Maus spielen endlich auf dem Heimweg ist, wählt die Realität einen anderen Ausgang, wie er es sich gewünscht hatte.